Elektroniker / Gebäudetechniker als Projektleiter mit Schwerpunkt Elektrotechnik, Photovoltaik und Heizung
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Techniker/in - Elektrotechnik (ohne Schwerpunkt) Jobs und Stellenangebote
Es gibt Berufe, bei denen man morgens nie genau weiß, was der Tag bringt. Für Technikerinnen und Techniker der Elektrotechnik – sagen wir mal: ohne festgelegten Schwerpunkt – gilt das ganz besonders. Wer in dieses Metier einsteigt, landet eben nicht in einer Nische, sondern in einem Feld, das sich irgendwo zwischen planvollem Tüfteln im Büro, handfestem Einsatz an der Werkbank und gelegentlich verwirrtem Durchblättern von Stromlaufplänen bewegt. Klingt nach einem Spagat? Ist es auch – nicht selten mit Muskelkater für den Geist.
Wem in der Schule schon Mathe und Physik das Rückgrat verbogen hat, der wird in diesem Beruf nicht gerade entlastet – das sollte man gleich zu Beginn einräumen. Technikerinnen und Techniker der Elektrotechnik sind Übersetzerinnen zwischen Theorie und Alltag, zwischen Blechromantik und Digital-Optimismus. Mal gilt es, komplexe Schaltungen zu planen, mal Fehlerquellen zu erschnüffeln (fast im wörtlichen Sinne, wenn’s nach verschmortem Kunststoff riecht – und ja, das gibt’s tatsächlich häufiger, als die Imagebroschüren verraten). Am nächsten Tag sitzt man womöglich in einer Meetingrunde und erklärt Ingenieurinnen wie Handwerkern, warum diese seltsame Meldung an der SPS jetzt doch kein Softwareproblem ist… wahrscheinlich jedenfalls.
Der eigentliche Kick an diesem Beruf? Es wird selten eintönig. Man landet in unterschiedlichsten Industrien – vom Maschinenbau über Automatisierung, Energieversorgung bis zur Gebäudetechnik. Die Bandbreite macht’s attraktiv für Berufseinsteigerinnen (und Umsteiger) – aber sie kann auch nerven: Heute Solarprojekt in Bayern, morgen Prüfprotokolle für ein Krankenhaus in NRW, übermorgen wieder ein Stückchen Leitungswirrwarr im Werk. Vielseitigkeit ist kein Bonus. Sie ist hier Grundvoraussetzung, vielleicht sogar Charakterfrage.
Der klassische Weg führt meist über eine abgeschlossene Ausbildung im Elektrobereich, anschließend eine Weiterbildung zum/zur Techniker/in – schon steht das Tor ein Spalt offen. „Ohne Schwerpunkt“ bedeutet dabei nicht „ohne Anspruch“: Wer in der Elektrotechnik bestehen will, braucht Systemverständnis, selbst dann, wenn noch längst nicht jede digitale Anwendung im Schlaf beherrscht wird. Die Frage ist weniger: „Kann ich programmieren?“, sondern eher: „Wie verbinde ich Geräte, Systeme, Menschen zu einem funktionierenden Ganzen?“
Woran es oft hängt: eine gewisse Frustrationstoleranz. Im Zweifel ist ein Werkstück widerspenstig, ein Controller zickt, und dann fehlt auch noch ein Bauteil im Lager. Was viele unterschätzen: Kommunikation ist mindestens so wichtig wie das Schraubenziehen. Klar, technisches Fachwissen bleibt Fundament – aber Projekte scheitern viel eher an Konflikten, Missverständnissen, unklaren Verantwortlichkeiten, als an falsch gezogenen Leitungen. Wer sich mit Englisch und technischen Dokumentationen arrangieren kann, dem winkt der eine oder andere Karrieresprung. Wer lieber die Hände an den Sicherungskasten legt und nur wenige Worte verliert, findet auch seinen Platz – nur eben oft eher vor Ort als im Projektbüro.
Kommen wir zum Elefanten im Raum: Was bleibt am Ende des Monats übrig? Die ganz ehrliche Antwort: Weniger, als viele hoffen. Mehr, als andere für möglich halten. Für Berufseinsteiger liegt das Einstiegsgehalt meist irgendwo zwischen 2.700 € und 3.300 € brutto – stark schwankend, je nach Bundesland und Branche. In Süddeutschland, vor allem in Baden-Württemberg und Bayern, wo Großindustrie und Mittelstand noch Wert auf solides Fachpersonal legen, lässt sich oft das obere Ende der Skala erreichen. Im Osten oder ländlichen Gegenden? Wird’s schnell mager. Wer langfristig Verantwortung übernimmt, Spezialwissen aufbaut oder in die Planung und Koordination wächst, sieht mit ein paar Jahren Berufserfahrung durchaus Summen um die 3.800 € bis 4.200 €. Mit Glück, Engagement – und dem richtigen Chef.
Aber Illusionen sollte sich niemand machen: „Techniker/in – Elektrotechnik (ohne Schwerpunkt)“ ist (noch) kein Garant für Luxusleben. Zusatzleistungen, Schichtzuschläge, der eine oder andere Dienstwagen bei großen Firmen – klar, das gibt’s. Aber: Am Ende verkaufen wir keine Träume, sondern solide Facharbeit mit Verantwortung. Wer aufsteigen oder gar satt verdienen will, muss sich immer wieder neu beweisen und bereit sein, auch mal eine unpopuläre Qualifikation zu stemmen. Fehlende Schwerpunktbildung? Kein Problem – solange man Spezialwissen oder Führungskompetenz nachlegt. Oder schlicht den Standort wechselt. Aber das ist eine eigene Geschichte …
Die Nachfrage nach Fachkräften ist aktuell hoch. Das steht so auf jeder zweiten Karriereseite. Aber: „Fachkraft“ ist nicht gleich „Fachkraft“. Wer Erwartungen an Flexibilität, Problemlösungsvermögen und Kommunikationsfähigkeit erfüllt, findet nicht nur rasch einen Job – sondern kann auch sprunghaft wechseln. Heißt für wechselbereite Fachkräfte: Die Türen stehen offen, wenn man nicht auf zu enger Spur fährt. Regionale Unterschiede? Massiv. Während in den großen Ballungszentren und dem Süden der Bedarf an qualifizierten Technikerinnen und Technikern wie ein nie versiegender Bach plätschert, sieht es in strukturschwachen Gegenden – trotz aller Beteuerungen – oft dünn aus. Viel hängt am Mut zum Ortswechsel.
Digitalisierung? Wird gern herbeigeredet. In Wirklichkeit funktioniert vieles noch mit Papierplänen und Exceltabellen. Natürlich, Automatisierung, IoT, smarte Anlagen – alles auf dem Vormarsch. Das Tempo schwankt: Während Startups mit Cloud und Remote-Zugang protzen, tüfteln Mittelständler nach wie vor mit bewährter SPS. Manchmal fragt man sich, wann die versprochenen Zukunftslösungen wirklich im Arbeitsalltag ankommen. Und ob Diversität und Nachhaltigkeit mehr bedeuten als nur Projekttitel für die Firmenwebsite.
Die eigentliche Konstante bleibt: Wer Technik mag und trotzdem Lust auf Interaktion hat, ist hier richtig. Wer lieber stillen Tüftelmodus schätzt – auch. Es braucht beide: die Lauten, die erklären, überzeugen, vermitteln. Und die Leisen, die einfach machen, was gerade ansteht. Elektronik ist kein Ponyhof, aber auch keine Sackgasse. Manchmal raucht einem der Kopf – im besten Fall vor lauter Möglichkeiten, nicht wegen Überlastung.
Am Ende vielleicht nur so viel: Die Berufsbezeichnung mag sperrig sein, der Berufsalltag ist es selten. Wer bereit ist, dazuzulernen, sich nicht vor Veränderung in die Ecke duckt und mit gelegentlichem Frust umgehen kann, wird in diesem Feld seinen Platz finden. Und was man sich von der Branche merken sollte? Es knistert immer irgendwo, meistens aber positiv.
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