Meister / Techniker als Projektleiter Elektrotechnik Energietechnik (m/w/d)
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Techniker/in - Elektrotechnik (Energietechnik) Jobs und Stellenangebote
Es gibt Berufe, über die wird in der Gesellschaft mehr geraunt als geredet. Techniker:in in der Elektrotechnik – speziell im Energietechnik-Zweig – gehört irgendwie dazu. Viele haben ein Bild vor Augen: Schaltpläne, Helm auf dem Kopf, ganz vorne dabei beim Ausbau grüner Netze. Aber wie sieht es wirklich aus? Was erwartet jemanden, der sich für diesen Beruf entscheidet – und was nicht? Ich will versuchen, das Bild geradezurücken. Nicht weichgespült, nicht zu schwarz-weiß, sondern mitten aus dem technischen Leben gegriffen.
Techniker:in – klingt nach Schraubendreher und Taschenlampe, aber ist weit darüber hinaus. Klar, ganz ohne Werkzeug und Messgerät geht’s nicht. Der Kaffeefleck auf dem Schaltplan am Montagmorgen bleibt manchmal nicht aus. Doch wer den Beruf auf das Image des Altmeisters reduziert, hat schon verloren. Was wirklich zählt? Flexibilität – und eine Liebe für Details, die anderen schnell zu viel werden.
Ob im Mittelstand, im kommunalen Stadtwerk oder einem der Energieriesen: Der Alltag ist beweglich. Planung und Inbetriebnahme verteilen sich auf Schreibtisch (ja, da keimt inzwischen die Digitalisierung!) und Montage. Es geht um Netzmodelle, Automatisierung, Instandhaltung, Lastberechnungen, aber oft auch um Kundenkontakt. Manchmal rennt einem das Tagesgeschäft davon. Ein digitales Netzleitsystem will gepflegt sein, Schutzeinrichtungen verlangen nach Köpfchen und Routine.
Was viele unterschätzen: Die Energietechnik ist ein Feld monumentaler Umwälzungen. Wer ein paar Jahre nicht am Ball bleibt, sieht schnell alt aus. Die Projektlandschaft reicht von Solarfeld bis Umspannwerk, von der Wallbox vor Ort bis zum Offshore-Park – plötzlich steckt man mittendrin in Fragen zum Strommix. Und irgendwo sitzt immer ein:e Auftraggeber:in, der:die gestern schon Ergebnisse wollte.
Klar, einen Zettel braucht’s. Abgeschlossene Technikerausbildung, vielleicht noch spezialisierende Kurse – das ist oft die Eintrittskarte. Aber Papier ist geduldig. Was am Ende zählt, ist der Kopf. Wer einmal das Vergnügen hatte, um drei Uhr nachts einen Schaltschrank zu reanimieren, weiß: Theorie hilft wenig, wenn im Kommandoraum alles Hellrot blinkt.
Worauf es heute ankommt? Neben klassischen elektrotechnischen Basics (Netzberechnung, Schutztechnik, Bauteilkunde) brauchen die meisten Arbeitgeber etwas anderes – einen Sinn für Lösungen. Manchmal improvisiert, aber nie planlos. Kommunikation entscheidet mehr, als man glaubt. Zwischen Kunde, Auftraggeber und Kollegen – man ist das Verbindungskabel, im wahrsten Sinne. Englisch fliegt einem spätestens beim Datenblatt um die Ohren.
Was viele Jobprofile unter „Eigenverantwortung“ oder „Teamwork“ runterschreiben, ist hier im Alltag Pflichtfach. Und Geduld. Viel Geduld. Die Technik entwickelt sich schneller als manche Ausschreibung gelesen wird. Wer Neues lernen will, ist klar im Vorteil. Stur nach Schema F? Geht, aber nur kurz gut.
Jetzt mal ehrlich: Die Frage nach dem Geld ist nie weit. Was verdient man als Techniker:in in der Energietechnik? Ein glatter Zahlensalat bringt wenig – zu groß die Unterschiede. Klar ist: Im bundesweiten Schnitt bewegt man sich über dem klassischen Handwerk. Zwischen 3.000 € und 4.500 € brutto monatlich sind für Einsteiger nicht unrealistisch, oft hängt’s von Region, Größe des Unternehmens und Tarifbindung ab.
Spitzenreiter: Süddeutschland, Ballungsräume, große Energieversorger mit Tariflohn und Zuschlägen. In strukturschwächeren Regionen oder im Mittelstand muss man manchmal kleinere Brötchen backen, trotz gleicher Qualifikation. Gerade beim Wechsel lohnt der Blick in die Stellendetails – Zulagen? Schichtarbeit? Bereitschaft? Es gibt Kollegen, die auf dem Papier gut verdienen, aber an jedem zweiten Wochenende einspringen müssen. Wer Ruhe sucht, wird am Umspannwerk selten finden, möchte ich behaupten.
Der Aufstieg Richtung Projektleitung oder Spezialisierung kann das Gehalt knacken lassen – aber es bleibt Arbeit, sich diese Sprünge selbst zu erarbeiten (und nicht jeder Chef legt Wert darauf, weiterzuentwickeln). Es gibt durchaus Stuff für Eigenverantwortung, aber den selbständigen Sprung ins Gehaltsplus muss man manchmal beherzt selbst organisieren.
Fachkräftemangel – das Fabelwesen unserer Zeit. Zu Teilen stimmt’s sogar. Die Energiewende verlangt nach Köpfen, die wirklich wissen, was sie tun. Vor allem jüngere Techniker:innen mit Sinn für beides – klassische Technik und digitale Tools – haben gute Karten. Aber: Manchmal fühlt sich der Wettbewerb so an, als ob permanent die eigene Anpassungsfähigkeit geprüft wird.
Regionale Unterschiede? Eklatant. Ballungsräume, in denen Wind-, Solar- und Netzausbau aufeinandertreffen, bieten mehr – aber auch mehr Konkurrenz, strengere Auswahl, manchmal fordernde Arbeitszeiten. Im ländlichen Raum ist es leichter, schnell Fuß zu fassen, aber die Zahl der offenen Stellen kann schwanken. Viele Pendlergeschichten erzählen von Ingenieuren aus Mittelzentren, die morgens 60 Kilometer ins neue Smart-Grid-Projekt fahren.
Der Haken: Viele Unternehmen jammern über fehlende Fachkräfte, sind aber oft selbst zögerlich, wenn’s um moderne Arbeitsbedingungen oder echte Entwicklungsmöglichkeiten geht. Wer sich von alten Stellenanzeigen nicht abschrecken lässt und das direkte Gespräch sucht, hat oft mehr Spielraum, als einem die Jobportale glauben machen.
Jetzt wird’s persönlich: Die Vereinbarkeit von Arbeit und Privatleben ist in einem Bereich, in dem rund um die Uhr Spannung anliegen kann, ein delikates Thema. Wer Bereitschaftsdienste übernimmt oder im laufenden Netzbetrieb arbeitet, muss sich arrangieren, klar. Hier wird nicht immer punkt 17 Uhr abgeschaltet. Wo Großprojekte laufen, kann’s kurzfristig eng werden.
Gleichzeitig finde ich: In den letzten Jahren hat sich spürbar etwas bewegt. Hybride Teams, Homeoffice für Planungs- und Dokumentationsaufgaben – geht inzwischen bei vielen Arbeitgebern (überraschend oft auch bei einst „verstaubten“ Stadtwerken). Wer Familie, Weiterbildung oder einfach nur sein Privatleben wichtig nimmt, sollte diese Felder im Bewerbungsprozess offen ansprechen. Und im Zweifel lieber einmal zu viel „Nein“ sagen als sich in einen Rund-um-die-Uhr-Job tricksen lassen. Manchmal fragt man sich: Was ist wichtiger, die nächste Netzsimulation oder der Familienausflug? Die Antwort ändert sich – von Tag zu Tag.
Die Energietechnik, wie ich sie wahrnehme, steht nie still. Ob Smart Grids, E-Mobilität, dezentralisierte Versorgung oder Cyber Security – wer rastet, bleibt technischer Museumswärter, und das will hier keiner. Weiterbildung? Pflicht, nicht Kür!
Dabei gibt es Chancen in alle Richtungen: Ob als Spezialist:in für Netzmanagement, Planer:in für Ladeinfrastruktur, IT-naher Systemtechniker:in oder Projektleiter:in mit Verantwortung für Millionenbudgets. Es bleibt davon abhängig, was man draus macht – und ob man bereit ist, die Komfortzone regelmäßig zu verlassen. Klar, nicht jeder hält’s lange aus, immer auf elektrischem Hochseil zu balancieren. Doch für alle, die Bewegung und Gestaltungswille suchen, bietet die Branche mehr als Routine: Es ist dieser Reiz, technisch am Puls zu bleiben, und trotzdem (meistens) mit beiden Füßen auf sicherem Boden zu stehen.
Also: Wer sich – wirklich – auf den Job einlässt, erlebt mehr Hoch- als Tiefspannung. Aber: Man sollte wissen, worauf man sich einlässt. Alles andere wäre, naja, fahrlässig.
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