Techniker (m/w/d) für Wartung/Instandhaltung von Solaranlagen
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Solartechniker/in Jobs und Stellenangebote
Wenn ich über den Beruf des Solartechnikers nachdenke, sehe ich sofort ein Montageteam auf einem Reihenhausdach. Im Hintergrund regt sich ein Kran, jemand verlegt Kabel, eine weitere Person überprüft die Verschaltung im Keller. Aber ist das schon das ganze Bild? Hand aufs Herz – selten war ein Beruf so präsent in Medien, Politik und Alltag wie dieser. Die Nachfrage? Rasant gewachsen. Die Erwartungen? Ebenfalls nicht ohne. Wer sich heute fragt, ob Solartechnik das Richtige für den Berufseinstieg oder einen Wechsel ist, bekommt von mir eine ehrliche Einschätzung: Chancen gibt’s zuhauf, aber ganz ohne Schattenseite geht es, pardon, auch in dieser Branche nicht.
Was macht ein Solartechniker eigentlich den lieben langen Tag? Klar, Photovoltaik-Module montieren – aber das ist nur ein Teil der Wahrheit. Tatsächlich ist der Beruf ein wilder Mix aus klassischem Handwerk, Elektrotechnik, Tüftlerarbeit und gelegentlichem Durchbeißen gegen Wind und Wetter. Es schadet nicht, wenn man schwindelfrei ist und schon mal eine Leitung fachgerecht angeklemmt hat. Die Montage und Wartung von Solaranlagen, Wechselrichtern und Speichersystemen, die Fehlersuche bei Störungen oder auch das Einrichten smarter Steuerungen – es sind diese Vielseitigkeit und die stetigen technischen Neuerungen, die viele überrascht haben dürften.
Klingt nach Action? Ist es – aber Routine gibt’s natürlich auch: Kabel kanalisieren, Module einmessen, Baubesprechungen, Dokumentationen schreiben (die ganz ohne Bürokratie-Gen nicht immer Spaß machen). Immer wieder kommt’s auf Genauigkeit an. Fehler verzeiht die Sonne selten – zumindest nicht, solange es um Wirtschaftlichkeit geht.
Die oft gestellte Frage: Muss man Elektriker sein, um Solartechniker zu werden? Nun, mit einer abgebrochenen Schulbildung und zwei linken Händen empfiehlt sich der Einstieg kaum – aber eine klassische Ausbildung im Elektrohandwerk ist schon ein Türöffner, keine Frage. Mehr und mehr bilden Unternehmen aber auch selbst aus oder holen Quereinsteiger mit Weiterbildungen ins Boot. Anlagenmechaniker, Dachdecker, gelernte Elektroniker oder mechatronische Allrounder – sie alle finden ihren Platz, sofern technisches Verständnis, Lernbereitschaft und die Fähigkeit, sich auf neue Vorschriften einzulassen, vorhanden sind.
Was viele unterschätzen: Kommunikation. Je komplexer die Anlagen, je anspruchsvoller die Kundschaft, desto wichtiger werden Geduld, Sorgfalt und erklärende Worte auf der Baustelle oder beim Kundendienst. Ach ja – Fitness schadet genauso wenig wie die Bereitschaft, täglich Neues zu lernen. Wirklich jeder Tag bringt kleine Überraschungen; kein Handbuch der Welt deckt alles ab.
Jetzt zum Teil, der niemanden kaltlässt: das Gehalt. Nach meiner Erfahrung (und Gesprächen mit Kollegen quer durch Deutschland) schwankt die Bezahlung beträchtlich. Klar, das Einstiegsgehalt ist solide, immerhin sprechen wir von einer gefragten Wachstumsbranche. Doch der Sprung vom Mindestlohnwackler zum verdienten Spezialisten ist kein Selbstläufer. Wer als ausgelernter Elektroniker oder in einer spezialisierten Montagefirma anheuert, startet oft zwischen 2.800 € und 3.300 € brutto – ja nach Region. Im Süden fließt meist etwas mehr, im strukturschwächeren Nordosten eher weniger.
Doch der eigentliche Unterschied liegt oft im Typ des Arbeitgebers: Mittelständische Fachbetriebe, große Solaranlagenhersteller oder Stadtwerke zahlen unterschiedlich. Mit Erfahrung und Zusatzzertifikaten steigen die Zahlen, gelegentlich sogar spürbar – eventuelle Leitungspositionen, Bereitschaftsdienste oder Projektleitungen winken mit entsprechendem Zuschlag. Aber reich wird (leider) auch im Sonnengewerbe selten jemand. Die Preisentwicklung für private Kunden setzt eine natürliche Grenze. Ernüchternd? Vielleicht – aber zumindest stabil. Und mehr als nur existenzsichernd.
Manchmal werde ich gefragt, ob Solartechnik nicht eine Sackgasse ist. Meine Antwort: Präsentiert sich anders, wenn man weiß, worauf man zielt. Es gibt den klassischen Weg: Geselle, dann vielleicht Meisterausbildung oder Technikerabschluss – beides öffnet Türen zu leitenden Positionen, mehr Verantwortung und etwas mehr Geld. Wer Netzwerkqualitäten mitbringt, landet nicht selten im Projektmanagement, teils winken auch Jobs im Kundendienst oder als Ausbilder.
Ein anderer Trend: Immer neue Zusatzqualifikationen, etwa für Gebäudetechnik, Energiespeicher oder Digitalisierung. Wer sich gegen Routine sträubt, kann fast jedes Jahr etwas dazulernen. Klingt stressig (ist es manchmal), aber bringt frischen Wind und sichert die Beschäftigungsfähigkeit, gerade in Zeiten schneller technologischer Veränderungen. Etwas Mut zur Veränderung schadet jedenfalls nicht – und Weiterbildung wird vielerorts sogar gefördert. Vielleicht nicht überall mit Begeisterung, aber das ist ein anderes Thema.
Der viel beschworene Fachkräftemangel? Ja, der ist real – zumindest theoretisch. In der Praxis heißt das nicht, dass sich jeder ohne ausreichende Vorkenntnisse bewerben kann und gleich genommen wird. Es gilt weiterhin: Wer schnelle Auffassungsgabe, handwerklichen Sachverstand und Teamgeist mitbringt, wird überall mit offenen Armen empfangen. Wer hingegen glaubt, den Großteil auf dem Handy erledigen zu können, wird rasch ernüchtert feststellen: Die Energiewende basiert (noch) auf handfester Arbeit.
Bleibt noch die Frage nach der Vereinbarkeit von Arbeit und Privatleben. Montage in luftiger Höhe, wetterbedingte Unwägbarkeiten, gelegentliche Notdienste – komfortabel ist das nicht immer. Aber, und das sagen überraschend viele, das Gemeinschaftsgefühl im Team und die spürbare Sinnhaftigkeit der Arbeit wiegen so einiges auf. Wer Solarprojekte begleitet, sieht Ergebnisse, auf die man zeigen kann. Das gibt’s nicht überall. Klar, Stress gibt es trotzdem – aber er fühlt sich meist produktiv an.
Ob man als Berufseinsteiger oder wechselbereite Fachkraft den Sprung zum Solartechniker wagt, hängt mehr von den eigenen Erwartungen als vom Markt ab. Die Arbeit ist anspruchsvoll, fordert echtes Anpacken und bringt – zumindest meistens – solide Perspektiven. Wer Lust auf Technik, Innovation und ein wenig Abenteuer mitbringt, wird hier nicht enttäuscht. Große Träume an der Gehaltsschraube sollte man immer mit einer Prise Realität würzen. Aber ein Job, der täglich zeigt, weshalb Energiewende mehr als eine Floskel ist, verdient mehr als einen kurzen Gedanken. Probiert euch aus. Die Branche braucht euch – jetzt und morgen mehr denn je.
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