Energieberater (m/w/d) – KfW-Zertifiziert
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Man wacht also irgendwann auf – sei es morgens um sieben in einer kleinen Dachgeschosswohnung in Jena oder im trubeligen Ruhrgebiet – und fragt sich: Was machen Energieberater eigentlich den lieben langen Tag? Es ist beileibe nicht nur Thermografie mit der Wärmebildkamera spielen oder grünen Wahnsinn predigen, wie manche flapsig meinen. Sondern ein Sammelsurium aus Baustellenbesuchen, Excel-Orgien, Kundenerklärungen („Ob die Dämmung jetzt wirklich das große Ding ist – naja…“) und regelmäßigem Fluchen über zu kryptisch formulierte Normen. Wer hier ein bißchen Sinn fürs Detail, eine Portion Menschenverstand und einen Schuss Humor mitbringt, ist klar im Vorteil.
Natürlich, es klingt tatsächlich erst einmal trocken: Effizienzanalysen, Energieausweise, Sanierungsfahrpläne. Doch die Realität hat – wie so oft – andere Pläne. Sinken die Temperaturen, flattern die Anrufe: „Unser Haus verliert Wärme – was tun?“, „Kann ich für die neuen Fenster wirklich Förderung bekommen?“ Energieberaterinnen (ja, Männer sind logischerweise auch gemeint – nur mal für die Quote) werden dann zu stillen Hauptdarstellern der Wärmewende. Mal steht man mit den Handwerkern in kalten Kellerräumen, diskutiert munter über Dämmstofflösungen, mal jongliert man Haustechnik-Optionen im Zwiegespräch mit Architekten. Es gibt Tage, da fühlt man sich wie ein Schnittstellenmanager auf Wanderschaft: Einerseits so nah an der Praxis, dass man abends die dreckigen Schuhe vor der Tür stehen lassen muss. Andererseits wieder mitten im Paragrafendschungel, schön trocken, versteht sich. Aber wer mag schon geradlinige Berufe? Die Mischung macht’s.
Statt einer Karriereleiter eher ein wildes Klettergerüst – so lässt sich der typische Weg in den Beruf wohl am ehesten beschreiben. Manche starten nach einer Techniker-Weiterbildung, andere nach Architektur- oder Ingenieurstudium. Und dann gibt’s noch die Quereinsteiger, deren Herz schon immer für Nachhaltigkeit brannte, die aber erst nach Umwegen durch Handwerksbetriebe, Bauleitung oder das Studium zur Energieberatung finden. Fakt: Ohne Zusatzausbildung läuft nichts, Stichworte KfW-Liste, BAFA-Zulassung oder die ominösen Fortbildungsstunden. Wer nur „irgendwie was mit Energiesparen“ machen will, merkt schnell – halbgar genügt nicht. Es reichen eben nicht graue Theoriebrocken, sondern Erfahrung, Ehrlichkeit (ja, auch zu sich selbst!) und die Fähigkeit, Kompliziertes einfach zu erklären, ohne dabei abgedroschen zu wirken. Und – ich wiederhole mich da gern – eine Prise Skepsis gegenüber dogmatischen Öko-Parolen gehört dazu.
Manche mögen glauben: Energieberatung – läuft, dem Boom sei Dank. Die Wahrheit? Es gibt sie nicht. Genauer: Die Streuung ist enorm. Während irgendwo im Speckgürtel von München ein Berater locker seine 60.000 € brutto rauszieht, kratzt man in strukturschwachen Regionen manchmal gerade so an der 40.000 €er-Marke, als Berufseinsteiger ohnehin. Freiberufler? Die enorme Schwankungsbreite lässt Spielraum nach oben und unten (Stichwort: Selbstverantwortung für Akquise und Absicherung). Firmenjobs? Da schwimmen große Player mit, viele sitzen aber als Einzelkämpfer in eigenen vier Wänden. Das Interessante: So ein „grüner Beruf“ lockt viele, die mit Sinn arbeiten wollen – aber spätestens nach der dritten Beratungswoche bekommt das Idealismusniveau kleine Dellen, wenn die Honorare knapp kalkuliert und Kunden zäh wie rostige Rohrgewinde sind. Aber: Mit wachsender Erfahrung, tieferem fachlichen Profil und Spezialisierung – etwa auf Nichtwohngebäude, energetische Quartierskonzepte oder digitale Analyse-Tools – lässt sich das Einkommen auch in weniger glamourösen Regionen auf ein ordentliches Niveau schrauben. Man muss nur wissen, worauf man sich einlässt.
Der Fachkräftemangel wird schon seit Jahren durch alle Branchenportale getrieben – und im Bereich Energieberatung ist es keine hohle Phrase mehr, sondern handfester Alltag. Gefragt sind Leute, die nicht nur Zertifikate, sondern auch Kommunikationstalent, Pragmatismus und Frustrationstoleranz vorweisen können. Täglich neue Förderprogramme, politische Weichenstellungen im Halbschlaf – klar, das fordert Flexibilität, Augenmaß und die ungebremste Bereitschaft, sich immer wieder auf Neues einzulassen. Wer denkt, das ist easy: Irrtum, es braucht Nerven und echte Leidenschaft. Der Markt? Zumindest auf Jahre entspannt, zumal so gut wie kein Haus unabhängig von Beratung modernisiert wird. Aber: Konkurrenz und Anspruch steigen, gefühlt wöchentlich. Wer stehenbleibt, wird überholt – von fitten Azubis, softwareaffinen Quereinsteigern oder irgendwann von den großen Digitalisierungswellen, die alles automatisieren wollen. Wobei: Ob Chatbots je den Plausch mit Handwerkern auf der Baustelle ersetzen, wage ich zu bezweifeln.
Würde ich jetzt sagen: Energieberatung ist ein Spaziergang mit geregelten 9-to-5-Schichten? Wohl kaum. Die Realität reicht von Büro-Nächten („Wenn der Antrag noch bis Mitternacht auf die KfW-Plattform muss…“) bis zu flexiblen Homeoffice-Phasen mit Kaffeeduft und lärmenden Nachbarn im Hintergrund. Wer im Außendienst unterwegs ist, kennt sie – die endlosen Autofahrten quer durch schräge Landstriche, oft für einen einzigen Ortstermin. Homeoffice? Wird dank Digitalisierung häufiger, aber Papierberge und Behördenformulare tanzen trotzdem einen wilden Reigen. Was viele unterschätzen: Der psychische Spagat zwischen Kundenerwartungen, bürokratischem Marathon und dem Bedürfnis nach einer echten Pause verlangt phasenweise dickes Fell. Nachhaltig ist da oft nur die eigene Gelassenheit (und vielleicht noch der Feierabendspaziergang). Aber hey, jeder Beratungsfall ist anders – und das macht den Beruf mit all seinen Ecken, Kanten, Erfolgs- und Scheitermomenten doch irgendwie mächtig lebendig.
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