Elektroniker (d/m/w) für Betriebstechnik, Automation oder Energie und Gebäudetechnik
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Wer sich mit dem Gedanken trägt, als Elektroniker oder Elektronikerin für Betriebstechnik ins Berufsleben zu starten, steht irgendwo zwischen Neugier und Skepsis. Berechtigt. Denn hinter dieser Berufsbezeichnung verbirgt sich ein erstaunlich vielschichtiger Alltag – plus die eine oder andere elektrische Überraschung, die kein Lehrbuch vorher so richtig erklärt. Wer einmal mitten in der Nachtschicht am Förderband einen Fehler sucht, weiß, dass viel mehr dazugehört als Logik und ruhige Hand.
Eines gleich vorweg: Wer wieder und wieder nur Kabel abisolieren möchte, ist hier falsch. Der typische Tag? Gibt’s nicht. Mal Steuerungstechnik im laufenden Produktionsbetrieb, dann wieder die Installation von Energieanlagen oder das große Rätselraten beim Maschinenstillstand. Ich erinnere mich an meinen ersten Einsatz an einer uralten Anlage mit exakt null Dokumentation – „Trial and Error“ hat eine neue Bedeutung bekommen. Und am nächsten Tag? Wieder digital: SPS-Programmierung, Fernwartung, Energieeffizienz. Wer die Abwechslung sucht, wird bedient. Die Branche? In den Werkhallen der Automobilindustrie genauso gefragt wie an Flughäfen, im Kraftwerk, im Windpark oder bei städtischen Versorgern. Weltoffen – nicht nur im Geiste, sondern manchmal auch auf dem Hallendach bei minus fünf Grad.
Was braucht man? Handwerkliches Gespür, logisch – aber mindestens genauso viel Lust darauf, Fehler zu knacken, die auf dem Display freundlich als „Störung 4711“ erscheinen und in Wahrheit ein Klassiker im Versteckspiel sind. Wer nicht zurückzuckt, wenn es plötzlich knackt (und, wichtig: dabei Sicherheitsregeln respektiert, wirklich!), ist hier richtig. Beruflich reicht in Deutschland meist die abgeschlossene Ausbildung. Aber mal ehrlich: Lernen hört nach der Gesellenprüfung kaum auf. Schaltpläne werden digitaler, Systeme vernetzen sich, Datenprotokolle schießen wie Pilze aus dem Boden. Wer heute noch glaubt, dass „Industrie 4.0“ nur ein Buzzword ist, hat den letzten Modernisierungsschub verpasst. Weiterbildung? Pflicht, wenn man nicht irgendwann selbst zum Museumsstück werden will.
Und jetzt zu dem, was keiner offen anspricht, aber alle wissen wollen: Wie sieht’s mit dem Verdienst aus? Tja. Zwischen Theorie und Praxis liegen oft ein paar hundert €. Einstiegsgehälter? Je nach Bundesland, Tarifbindung und Branche mal mehr, mal weniger attraktiv. In Bayern und Baden-Württemberg bekommen Berufseinsteiger gerne mal den goldenen Handschlag – da kann’s schon mit 2.900 € bis 3.100 € brutto losgehen, Schichtzulagen nicht mitgerechnet. In Ostdeutschland? Teilweise ein gutes Stück darunter. Aber, und das ist der Haken: Die Unterschiede zwischen Industriezweig, Tarifvertrag und Unternehmensgröße sind enorm. Wer sich technologisch fit hält, nachlegt (Stichwort: Meister, Techniker oder Angebote wie SPS-Programmierer), steigert die Chancen auf eine Gehaltserhöhung beträchtlich. Klar, Ausnahmen bestätigen auch hier die Regel. Wer flexibel ist und bereit, die Komfortzone mal gegen Montageeinsätze auszutauschen: Der Markt sucht Hände und Köpfe. Je abgelegener der Einsatzort, desto besser häufig die Verhandlungsbasis. Klingt zynisch, ist aber Alltag.
Was einem entgegenweht, wenn man sich umsieht: der berühmte Fachkräftemangel. Kaum ein Betrieb, der nicht auf der Suche ist – mal laut, mal still verzweifelt. Viele Anlagen sind mittlerweile Hightech. Wer sich auf Automatisierung, moderne Steuerung oder erneuerbare Energie spezialisiert, sitzt faktisch am längeren Hebel. In meiner Region jagt eine Jobmesse die andere; befristete Verträge sieht man kaum, Fluktuation dagegen schon. Was viele unterschätzen: Betriebsräte, Tarifbindungen – und der Vorteil, mit einem anerkannten Beruf in die Arbeitswelt einzusteigen, die nach Sicherheit verlangt. Trotzdem: Die Digitalisierung macht auch vor Werkstoren keinen Halt. Fernwartung an Hybridanlagen, Arbeiten im Energiemanagement und Einsatz mobiler Steuerungsgeräte gehören bald zur Grundausstattung wie Kabelbinder zur Werkzeugtasche. Wer schaltet ab? Niemand. Aber manchmal fragt man sich, ob der Beruf Tempo und Anspruch auf Dauer so konstant nach oben schrauben kann, ohne dass die Leute auf der Strecke bleiben.
Jetzt nochmal ehrlich: Ist das ein Beruf, in dem man alt werden möchte? Viele sagen, ja – trotz (oder gerade wegen) Wechselschicht, Rufbereitschaft und dem gelegentlichen Adrenalinschub, den ein Kurzschluss so erzeugt. Die Arbeitszeiten sind nicht jedermanns Sache. Nachtschichten, Wochenendeinsätze, spontane Reparaturfahrten – nicht selten kommt das Privatleben da ins Wanken. Andererseits: Es gibt seltene Momente, in denen man mitten in der Nacht ein Problem löst, das 300 Mitarbeitende betrifft – und am nächsten Tag als kleiner Held gehandelt wird. Das ist kein Spaziergang. Aber auch keine Sackgasse. Sicherheiten? Ja, aber nicht ohne Bereitschaft, sich ständig weiterzuentwickeln. Was am Ende bleibt? Der Geruch von Schmieröl, das leise Brummen eines Motors nach der Reparatur – und das Wissen, dass der Laden läuft, weil man selbst unter Spannung steht, wenn’s drauf ankommt. Ein Job für Lebensmüde? Im Gegenteil. Eher einer für Menschen, die wissen, dass Stillstand nicht nur beim Förderband das größte Risiko ist.
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