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Wenn man als Kind Häuser gezeichnet hat – fast immer mit krummem Rauchfang und viel zu vielen Fenstern –, dann hat man noch nicht geahnt, wie viel mehr hinter dem Beruf der Architektin, des Architekten steckt. Damals war das Ideal: Ich entwerfe Gebäude, lasse meiner Kreativität freien Lauf, präge Skylines und Innenstädte. Das Bild hält sich erstaunlich lang, selbst durch die ersten Semester an der Hochschule. Erst im echten Berufsalltag offenbart sich die ganze Mischung: Planen, verhandeln, rechnen, zwischen Fronten stehen – und wieder entwerfen.
Fragen wir uns mal ehrlich: Wer denkt beim Begriff Architekt nicht sofort an visionäre Entwürfe, an skulpturhafte Museumsfassaden in Glanz-Renderings? Die Realität fordert ein nüchterneres Verständnis. Architekten sind Alleskönner, die als Bindeglied zwischen Bauherren, Behörden, Fachingenieuren, Handwerkern und nicht zuletzt Nutzerinnen immer wieder moderieren, überzeugen, übersetzen müssen. Mal spielt man Projektmanager, mal Bauleiterin, häufig auch Krisenmanager oder Kapazitätsjongleur – und ab und zu ist dann tatsächlich Zeit fürs Zeichnen mit gespitztem Bleistift oder der nächsten 3D-Software.
Studium geschafft – und dann? Was viele unterschätzen: Die eigentlichen Schlüsselqualifikationen entstehen oft abseits des Hörsaals. Ja, Baukonstruktionslehre, Baurecht und Entwurfstheorie sind Fundament – ohne geht’s nicht. Aber: Ein Architekturstudium alleine macht niemanden zur Macherin im täglichen Bau-Dschungel. Kommunikationsstärke, Stressresistenz und Konfliktfähigkeit, gepaart mit einer gewissen Zähigkeit im Durchhalten, zählen fast mehr. Wer zwischen ambitionierten Bauherren, haushaltfixierten Kommunen und rigorosen Bauvorschriften vermitteln kann, hat einen klaren Vorteil. Auch das technische Know-how wächst ständig: BIM-Modelle verwalten, Nachhaltigkeitsstandards umsetzen, Materialinnovationen beurteilen – ein Lebenslauf, der Stillstand mag, hat keine Chance. Doch: Muss man bei jedem Trend mitrennen? Nicht zwingend. Manchmal reicht es, das Grundrauschen zu verstehen und gezielt zu vertiefen.
Reden wir nicht drumherum – das Thema Geld schwebt wie eine versteckte Fußnote über jedem Bewerbungsgespräch. Einstiegsgehälter in der Architektur? Nun, sie sind – nennen wir das Kind beim Namen – eher bescheiden. Gerade in Großstädten, die junge Talente magisch anziehen, sind die Lebenshaltungskosten oft schneller gestiegen als die Gehälter im ersten Job. Ost versus West, Metropole gegen ländliche Region, kleines Familienbüro oder großes Generalplanerhaus – das alles macht einen Unterschied. Während in klassischen Hochburgen wie München oder Frankfurt durch den Bauboom höhere Gehälter zumindest im Gespräch sind, bleibt im Osten und auf dem Land häufig Spielraum nach unten. Einsteigerzahlen? Oft zwischen 2.500 € und 3.200 € brutto im Monat; klar, es geht auch besser, manchmal aber auch spürbar schlechter. Der Clou: Mit wachsender Erfahrung und – das wird gern unterschätzt – mit Spezialisierung kann man sich nach oben arbeiten. BIM-Manager? Nachhaltigkeits-Expertin? Ausführungsprofi für komplexe Bauweisen? Hier können fünfstellige Monatsgehälter möglich sein, wobei große Planungsbüros natürlich mehr Spielraum haben als das Zwei-Personen-Architekturbüro um die Ecke. Der Trick: Klare Zielvorstellungen und die Bereitschaft, sich bei Bedarf regional zu bewegen.
Architektur ist keine Monokultur. In der einen Ecke der Fachkräftemangel – insbesondere, wenn es um Bauantrag, energetische Sanierung oder öffentliche Vergaben geht. In der anderen Ecke die Schwankungen im Bausektor. Corona, Inflation, Fachkräftemangel im Handwerk: alles Faktoren, die Einfluss auf den Jobmarkt nehmen. Dennoch, der Trend bleibt: Wer flexibel ist, Schnittstellenkompetenzen mitbringt, wird gebraucht. Besonders spannend finde ich: Die Digitalisierung hat alte Zöpfe abgeschnitten; wer mit Software, Daten und vernetzten Tools klar kommt, hat bei vielen Arbeitgebern ein echtes Ass im Ärmel. Gleichzeitig erleben kleinere Büros einen Generationswechsel. Hier ist echtes Unternehmertum gefragt – für alle, die mittelfristig ihren eigenen Stil (und nicht zuletzt ihre eigenen Honorare) verwirklichen wollen. €päische Normen, Green-Building-Konzepte, Integration sozialer Aspekte im Wohnungsbau – die gesellschaftlichen Anforderungen wachsen. Wer darauf Antworten hat, findet Projekte, auch außerhalb klassischer Branchengrenzen.
Ja, der Workload kann heftig werden. Gerade in der frühen Phase, wenn Deadlines rauschen und man als Junior zuerst die Zuarbeit für Wettbewerbe oder die detailgetreue Ausführungsplanung übernimmt. Doch einige Arbeitgeber entwickeln mittlerweile ein offeneres Verständnis für flexible Arbeitszeiten, Home-Office-Anteile oder kreative Pausen. Nicht überall, klar. Aber mehr als früher. Viele Kolleginnen und Kollegen, mit denen ich gesprochen habe, beschreiben den Spagat als fordernd, aber gleichzeitig lohnend – wenn Projekte, für die man Verantwortung trägt, tatsächlich Form annehmen. Das Gefühl, ein Gebäude, einen Raum geschaffen zu haben, steht für viele immer noch über dem monatlichen Zahleneintrag auf dem Konto. Vielleicht ist das eine Art Berufung, vielleicht aber auch schlicht Gewohnheit. Aber eins sollte klar sein: Wer Bahnhöfe aufräumen will, wird Lokführer. Wer Häuser und Städte gestalten will, arbeitet an sich – und ein bisschen auch gegen die Wahrscheinlichkeit.
Der Architektinnenberuf bleibt ein Abenteuer zwischen Entwurf und Erdung, zwischen Vision und Paragraphendschungel. Es braucht dazu Hand und Kopf, Geduld und Unerschrockenheit – und eine gewisse Lust auf Unsicherheit. Der Einstieg gelingt, wenn man nicht bloß gestaltet, sondern gestaltet werden will: durch neue Aufgaben, Reibung, Scheitern, Gelingen. Wer das akzeptiert, geht irgendwann nach Hause, sieht auf dem Plan den eigenen Namen – und weiß, warum er sich wieder hineinstürzt. Die Stadt, der Raum, das Haus – sie sind der Spiegel dessen, was wir in diesem Beruf von uns selbst verlangen.
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